Weg vom Diesel - Zukunftss[ch]nack Erfahrungen aus der Machbarkeitsuntersuchung klimafreundlicher Abfallsammelfahrzeuge der BAWN
Batterieelektrisch, Brennstoffzelle oder E-Fuel - was ist die Zukunft für Nutzfahrzeuge?

Ein Dutzend Interessierte aus verschiedenen Sektoren hatten sich zur digitalen Mittagspause am 5. Juni angemeldet, um mehr über die Erfahrungen der BAWN bei der Prüfung auf eine klimafreundlichere Flotte an Abfallsammelfahrzeugen zu hören.
Vor dem Hintergrund der Clean Vehicle Directive prüfte die BAWN die Machbarkeit des CO2-neutralen Betriebs der eigenen Fahrzeugflotte. Wichtigste Stellschraube dabei, berichtet Vorstand Arne Henrik Meyer, sind die Abfallsammelfahrzeuge. Dabei galt es die technischen Alternativen FCEV, BEV, e-Fuel hinsichtlich der Nutzungsprofile im Hinblick z. B. auf Reichweiten und Entleerungen pro Fahrzeug zu bewerten.
Vielschichtige Analyse
Zudem berücksichtigte die Untersuchung die Verfügbarkeiten von Lade- und Tankinfrastruktur, notwendige Ausstattungsbesonderheiten (z. B. Seitenlader) und die Anschaffungs- und Betriebskosten (bis zu 4x teurer in der Anschaffung). Unter Mitwirkung externer Experten wurden Annahmen auch mittels sensorbasierten Analysen und Tests abgesichert, alternative Routenplanungen entwickelt und so ein Szenario für eine Umstellung mit dem Ziel einer schrittweisen Umstellung auf eine gemischte Flotte aus FCEV und BEV erstellt.
Review-Zeiträume flexibel anpassen
In der Praxis zeigte sich, dass Entwicklungen regulatorischer Art (HVO100 Einführung), technologische Innovationen (Verbesserung der Akkus, Lade-/Tankinfrastruktur) oder preisliche Veränderungen (Wegfall von Fördermitteln, Preisverfall bei Akkus) eine wiederholte Anpassung der Planung erfordern bzw. ermöglichen und das Ergebnis der Untersuchung verändern. Das schaffte Raum für eine geeignete Zwischenlösung (HVO100), um weitere Preis- und Technologiesprünge bei den emmissionsfreien Antrieben zielführend berücksichtigen zu können und gemischte Flotten womöglich weitestgehend zu vermeiden. Innovationen wie auf Wasserstoffverbrennung umgerüstete Dieselmotoren aber auch Einschränkungen auf Lieferantenseite bei der Ladeinfrastruktur können erstellte Szenarien positiv oder negativ beeinflussen.
Der interessante Impuls kann eine Blaupause für andere Wirtschaftsbereiche sein. In der Diskussion der Teilnehmenden wurde auch deutlich, dass gesetzte Ziele durch externe unbeeinflussbare Faktoren, wie z. B. zu lange Lieferzeiten von elementaren Teilen einer Ladeinfrastruktur, in Gefahr geraten.
Im Zukunftsforum werden wir mit zwei Folgeveranstaltungen (Link) weiter für die Umstellung von Bau- und Landmaschinen, Nutzfahrzeugen und Bussen inspirieren und freuen uns auf weitere Mitmachende zum Thema.